Diagnose und Förderung von LRS
Schüler:innen der Martin-Luther-King Gesamtschule werden zunächst von den Regelschullehrer:innen in ihrem Schreib- und Leseverhalten genauer betrachtet. Ihre Beobachtungen, auch die Auswertung des Duisburger Sprachstandstests, sind hier Indikatoren, um zu entscheiden, ob ein Kind einer genaueren Testung bedarf.
Diese Schüler:innen absolvieren, in einer möglichst entspannten Lernatmosphäre, zwei Testverfahren, die konkrete Rückschlüsse darüber geben, ob ein Förderbedarf ihrer Rechtschreib- und/oder Lesekompetenz besteht. Sollten diese Tests einen Förderbedarf in einem Bereich bestätigen, werden die Schüler:innen gezielt fördert. Diese Testungen werden am Ende der Klasse 5 und danach jährlich wiederholt. Zu jedem Schuljahr wird im Sinne des LRS-Erlasses ein angemessener Nachteilsausgleich beschlossen.
Sprachförderung und Sprachbildung
Sprache ist der Schlüssel zum schulischen Erfolg – das zeigt nicht nur die tägliche Unterrichtspraxis, sondern auch die Bildungsforschung: Die Sprachkompetenz hat einen größeren Einfluss auf die schulischen Leistungen als Lesekompetenz, internationale Biografie oder sozioökonomischer Status. An der Martin-Luther-King-Schule begegnen wir dieser Erkenntnis mit einem klaren Konzept: Sprache wird bei uns sowohl als Voraussetzung für erfolgreiches Lernen als auch als eigenständiger Lerngegenstand verstanden.
Im Unterricht wird deutlich, wie sehr mangelnde Sprachkompetenz das Lernen erschweren kann – auch dann, wenn die fachlichen Fähigkeiten eigentlich vorhanden sind. Häufig scheitert das Lösen von Aufgaben daran, dass die Fragestellungen sprachlich nicht verstanden werden. Deshalb achten wir darauf, Schüler:innen gezielt beim Ausbau ihrer sprachlichen Fähigkeiten zu unterstützen – ohne den Fachunterricht zu einem reinen „Sprachenunterricht“ zu machen.
Im sprachsensiblen Unterricht berücksichtigen wir bewusst unterschiedliche Sprachebenen: Alltagssprache, Bildungssprache und Fachsprache. Diese fließen sowohl in die Unterrichtsgestaltung als auch in die Lern- und Arbeitspläne aller Fächer ein. Sprachliche Strukturen, wichtige Wortfelder, Textmuster, Schreibpläne und Formulierungshilfen sind feste Bestandteile des Unterrichts – damit unsere Schüler:innen Texte besser verstehen, sicherer formulieren und erfolgreicher lernen können.
Rechtschreibförderung
Vor allem Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche sind bei schriftlichen Arbeiten sehr angespannt. Um diesen Kindern zu helfen, ist es wichtig, ihnen Strategien zu vermitteln, Rechtschreibprobleme zu bewältigen. Die Freiburger Rechtschreibschule beinhaltet vier Strategien und bietet eine angemessene und an der praktischen Umsetzung orientierte Anzahl an Strategien. Daher orientiert sich die Rechtschreibförderung der Martin-Luther-King Schule an dieser Methode.
Leseförderung
Vor allem bei leseschwachen Schüler:innen ist es entscheidend, die Lesemotivation gezielt zu entwickeln und langfristig aufrechtzuerhalten. Ein zentraler Schlüssel dafür ist die Förderung der Leseflüssigkeit – denn wer flüssig liest, versteht mehr, liest lieber und lernt erfolgreicher.
An der Martin-Luther-King-Schule setzen wir deshalb auf vielfältige und niedrigschwellige Angebote zur Leseförderung im Schulalltag:
Bücherkisten in den Klassenräumen laden dazu ein, jederzeit spontan zu einem Buch zu greifen – sei es in freien Arbeitsphasen, in Vertretungsstunden oder einfach zwischendurch. Die Schüler:innen haben die Möglichkeit, eine ihrer Lernzeiten im Stundenplan ausdrücklich als eine Leselernzeit zu verwenden.
Unsere Schüler:innenbücherei steht allen Kindern offen und kann in der Freizeit genutzt werden.
Das digitale Antolin-Programm motiviert durch interaktive Fragen zu gelesenen Büchern und fördert gezielt das Leseverständnis.
In Lesetandems unterstützen sich die Schüler:innen gegenseitig beim Lesen – nach dem Prinzip: gemeinsam lesen, gemeinsam besser werden.
So gelingt es den Kindern, das Lesen nicht nur zu üben, sondern auch erlebbar zu machen – als Schlüsselkompetenz, aber auch als Quelle für Fantasie, Wissen und Freude.